QUARTAL
Gruppenausstellung I Kunstauktion
Seit dem 4. Oktober 2020 ist die Produzentengalerie projektraumKUNST in der Saalgasse Wiesbaden unter Leitung der Künstlerin Angela Cremer eröffnet. Im projektraumKUNST präsentieren vier Künstler*innen ihre Arbeiten zusammen im temporären Wechsel von drei Monaten.
Fotografie I Installation I Löffelschmiede I Malerei I Objekte I Zeichnungen
Ann Besier I Angela Cremer I Antje Dienstbir I Ingrid Heuser I Benjamin Semm
Alle Künstler*innen vereint, dass sie regional in und um Wiesbaden beheimatet sind. Bei allen hier gezeigten Arbeiten – handelt sich um Unikate und Fotografien mit limitierter Auflage.
Das straffe, dynamische Programm des Projektraumes stellt das Schaffen der Künstlergruppe in den Vordergrund, legt den Fokus auf die Arbeiten und regt zum Diskurs an. Zu den Öffnungszeiten ist jeweils eine der Künstler*innen für direkte Gespräche mit den Besucher*innen vor Ort.
Der projektraumKUNST hat pandemiebedingt bis auf weiteres leider keine Öffnungszeiten, die Exponate können aber zum großen Teil sehr gut vom Schaufenster aus gesehen werden. Die aktuelle Präsentation von Ann Besier, Angela Cremer, Antje Dienstbir, Ingrid Heuser und Benjamin Semm ist noch bis inklusive 1. Januar 2021 gehängt, danach wird der projektraumKUNST von anderen Künstler*innen bespielt.
projektraumKUNST
Angela Cremer
Saalgasse 16
65183 Wiesbaden
angelacremer.de/gallery/projektraumKUNST/
Ann Besier ist 2019 von Berlin nach Eltville gezogen. In Berlin lebte und arbeitete sie rund 30 Jahre. Soziokulturell geprägt durch die Punkszene der 80er, zeigte sie ihre Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, sowie auf Kunstmessen. Im projektraumKUNST präsentiert sie Arbeiten aus unterschiedlichen Zeiträumen ihres künstlerischen Schaffens.
Thematisch setzt sie sich mit der Entfremdung der Lebewesen und ihrer Vergänglichkeit auseinander. Ihre Bilder dienen im weitesten Sinn als Erweiterung unserer individuellen Wahrnehmung, als auch als Schutzräume für Pflanzen, Tiere und Menschen. Die Natur an sich, hat für sie eine Geschichte, die wir täglich verändern und neu entdecken können.
Angela Cremers Arbeiten beziehen klare Positionen. Denn anders als lärmende Alltagsbilder, die immer eindeutig sind, immer eindeutig sein müssen …, öffnen sich die Bilder von Angela Cremer tatsächlich für eine Wahrheit, die hinter ihnen steht, öffnen sich diese Bilder für das Licht, das durch sie hindurch zu scheinen scheint, das eben nicht nur Bildgrund und Farbpigment, sondern zugleich auch Grund der Bilder ist.
Angela Cremer stellt seit 1995 im In- und Ausland in Einzel- und Gruppenausstellungen ihre Arbeiten aus. Sie schuf in rund 30 Jahren ihrer freiberuflichen Tätigkeit als Kunstschaffende bislang ein Werk von 1000 Arbeiten.
Ingrid Heuser studierte Kunst in Mainz und verbrachte die Hälfte ihres beruflichen Lebens in Südostasien, dies prägte ihr künstlerisches Schaffen bedeutsam. Sie arbeitet mit Vorgaben, über die sie ihr Wohnort über Raum, Zeit und Material verfügen lässt, verwendet organische Materialien (wie handgeschöpftes Papier, Textiles, Pigmente, Bienenwachs, Haare, Ton und Insekten) – Vorgefundenes, Verschlissenes, Abgelebtes – Relikte einer Lebensspur: das Material der arte povera.
Ihr Kunstbegriff geht aus vom Menschen als biologischem Wesen, wobei der Unterschied von physisch und psychisch, männlich und weiblich, nur ein gradueller ist und der als Individuum gleichzeitig soziokultureller Einheint als auch ein Ort unterschiedlicher Partizipationen ist: als Beteiligte, als Betroffene, als Augenzeug*in ganz gewöhnlicher Gewalt. Ingrid Heuser arbeitet komplementär, zwei- bis dreidimensional. Ihr Schaffensspektrum reicht von Aquarell, Zeichnung, Collage bis hin zu Skulptur, Objekt und Installation.
Benjamin Semm arbeitet als Kameramann I Fotograf und Digital Artist zeigt Fotografien aus seiner Serie PERSPEKTIVES, die architektonische Blickwinkel und Ausschnitte thematisieren. Irritationen in der Betrachtung, Miniaturisierung, als auch die Verfremdung, dient in seinen Fotografien als Mittel Unentschlossenem zu begegnen. Die Kraft der eigenen Bilder sichtbar zu machen.
Antje Dienstbirs Leidenschaft für die Gestaltung eines Objektes liegt in der spürbaren Formgebung direkt aus dem Material heraus. Dieses prozesshafte Arbeiten zeigt sich in den aus Stangen geschmiedeten Löffeln, die durch die Kraft und Führung des Hammerschlages eine lebendige Anmutung mit gespannten Oberflächen und feinsten Strukturen erhalten.
Farbstarke im Feuer an der Oberfläche gefärbte Kupferlöffel, stehen im Kontrast zu den aus Silbertangen geschmiedeten Löffeln, deren kühle Farbe die Umrisse der Formen in den Vordergrund stellt. Zu den Löffeln entstehen Steinzeug Gefäße, die mit den Oberflächen und Konturen der Löffel in Dialog treten. Die Keramiken dienen den Löffeln als Präsentationsfläche.
Einen vegetativen Charakter zeigen auch die in Bronze und Silber gegossenen Löffel-Objekte, die ihre Transformation von Wachs in ein Metall detailreich sichtbar machen.
Antje Dienstbir ist Diplom Designerin für Schmuck und Gerät und wurde für ihre Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.